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12.11.2023 REZEPTE WISSEN & TIPPS

Wissenswertes rund um den Christstollen

Um den vollen Geschmack eines Christstollens zu gewährleisten, ist das richtige Timing von entscheidender Bedeutung. Ideal ist es, den Stollen bereits vier bis sechs Wochen vor Weihnachten zu backen und ihn dann bis zu den Feiertagen zu lagern. Der optimale Zeitpunkt dafür ist heute, der 12. November - genau sechs Wochen vor Weihnachten!

Ein Stollen - viele Variationen

Drei Kilogramm Butter auf zehn Kilogramm Mehl und sechs Kilogramm Trockenfrüchte, das ist das traditionelle Mischungsverhältnis für einen Stollen. Bei den Trockenfrüchten darf variiert werden. Zum Glück, denn nicht jeder mag die klassischen Zutaten Zitronat und Orangeat. Heutzutage gibt es für fast jeden Geschmack den passenden Stollen: Quarkstollen, Mohnstollen, Nuss-Stollen, Marzipan-Stollen, Butterstollen, Mandelstollen. Es gibt sogar Rezepte für vollwertige Dinkel-Vollkornstollen oder exotische Varianten mit Aprikosen, Ananas oder Papaya.

Dresdner Stollen: Der Champagner unter den Stollen

Unerreicht ist der traditionelle Dresdner Stollen - weltweit berühmt und sogar seit 1997 als Marke geschützt. Dresdner Stollen dürfen sich also nur Stollen aus Dresden nennen. So wie Champagner nicht aus Südtirol kommen darf. Die Dresdner Bäcker sind außerdem sehr genau, was die Zutaten angeht: Ein Dresdner Stollen enthält mindestens 50 % Butter und 65 % Rosinen bezogen auf den Mehlanteil. Margarine ist nicht erlaubt.

Augen auf beim Mehl-Kauf!

Wie gelingt es es, dass der schwere Stollenteig trotz hohem Fettgehalt richtig gut aufgeht? Am besten verwendet man ein eiweißreiches Mehl: entweder ein spezielles Stollenmehl oder ein backstarkes Mehl Type 550. Durch den erhöhten Proteingehalt verfügt das Mehl über besonders gute Klebeeigenschaften, so dass selbst schwerer Stollenteig gut aufgehen kann.

Weihnachtsduft liegt in der Luft

Ein echter Christstollen muss schön saftig sein und einen intensiven Duft verströmen. Dafür muss er nach dem Backen erst einmal reifen. Bis zu sechs Wochen kann es dauern, bis sich der Geschmack richtig entwickelt hat. Am besten wird der Christstollen an einem dunklen Ort mit konstanter Luftfeuchtigkeit und mittlerer Temperatur gelagert. Besonders schwer ist es zu wiederstehen, wenn der Stollen frisch gebacken aus dem eigenen Ofen geholt wird und sich der frische weihnachtliche Duft im ganzen Haus verstreut.  

Herzhaft, nussig oder orientalisch? Christstollen mal anders

Auch wer kein Fan von Zitronat, Orangeat & Co. ist, muss auf einen leckeren Christstollen in der Vorweihnachtszeit nicht verzichten! Varianten mit Datteln, Schokolade oder sogar Bacon sind traumhaft leckere Alternativen zum Weihnachtsklassiker.

Stollen gehören zu Weihnachten wie Adventskränze und Christbäume. Es gibt unzählige Rezepte für den Kuchen aus Hefefeinteig. Der Original Dresdner Stollen ist sogar weltbekannt und mit der Geschichte Dresdens untrennbar verbunden. Im Jahr 1474 wurde er erstmals urkundlich erwähnt. Damals bestand der Stollen nur aus Mehl, Wasser sowie Hefe und war ein fades Fastengebäck. Denn Zutaten wie Butter waren nach kirchlichen Vorschriften in der damaligen Adventsfastenzeit nicht erlaubt. Kurfürst Ernst von Sachsen und dessen Bruder baten den Papst Innocenz VIII das „Butter-Verbot“ aufzuheben. Dieser Bitte wurde 1491 stattgegeben. Seitdem macht Butter den Stollen schmackhaft und saftig.

Ein eigener Festtag für das Traditionsgebäck

Der Dresdner Stollen wird von den Einwohnern der Stadt liebevoll „Striezel“ genannt und ist ein Weihnachtsgebäck mit eigenem Festtag. 1730 richtete Kurfürst August der Starke eine militärische Großveranstaltung aus und ließ zu diesem Anlass einen 1,8 Tonnen schweren Riesenstollen auftischen. Seitdem feiern die Dresdner alljährlich am Samstag vor dem zweiten Advent ihren Striezel beim „Stollenfest“ und backen zu diesem Anlass einen gigantischen Christstollen.

Wer Stollen ganz klassisch backt, verfeinert ihn mit Orangeat und Zitronat. Doch die Backgewürze schmecken nicht jedem. Wie schön, dass es zahlreiche leckere Alternativen gibt, die nicht nur zur Weihnachtszeit passen.

  • Saftige Quarkstollen bringen Abwechslung in die Adventszeit und sind nicht so gehaltvoll wie klassische Stollen. Mit einer Nuss- oder Mohnfüllung wird der Kuchen zum leichten Stollen-Genuss. Traditionelle Stollen sollten vor dem Verspeisen einige Zeit ruhen, je nach Rezept sogar mehrere Wochen. Varianten mit Quark sind dagegen frisch am saftigsten und sollten innerhalb von einer Woche verzehrt werden.
  • Wer kleine Küchlein mag, wird Stollenkonfekt lieben. Wie wäre es zum Beispiel mit einem orientalischen Teig mit Datteln, getrockneten Kirschen und Pistazien? Der fertige Teig kann dann einfach in kleine Kugeln gerollt oder als Mini-Stollen geformt werden. Der Orient-Stollen im kleinen Format ist auch ein schönes Mitbringsel anstelle von Plätzchen.
  • Kinder lieben Schokolade! Wer Kindern eine Freude machen möchte, gibt statt Rosinen, Zitronat und Orangeat Haselnüsse und Schokotropfen in den Teig. Das Ergebnis ist ein köstlicher Stollen mit Nuss-Schoko-Geschmack.
  • Wer noch mehr Stollenvarianten ausprobieren möchte, sollte Cranberry-Dattel-Stollen unbedingt kennenlernen. Bei diesem Rezept werden Sultaninen und Backgewürze gegen Cranberries und Datteln getauscht. Fertig ist ein fruchtiger und außergewöhnlicher Kuchen.

Die Möglichkeiten, Stollenrezepte nach eigenen Wünschen anzupassen, sind schier unendlich. Zutaten wie Äpfel, Mandeln, Kirschwasser, Schokolade oder Datteln sorgen für neue Geschmackserlebnisse.

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