Zum Tag des Butterbrotes Brotvielfalt genießen: Von der schlichten Butterstulle bis zum Deluxe-Sandwich
Butterstulle: Einfach aber gut!
Butterstulle – das klingt erst einmal unspektakulär. Denkt man aber an ein saftiges, würziges Roggensauerteigbrot mit knuspriger Kruste und frischer Butter läuft einem dann doch das Wasser im Mund zusammen und Kindheitserinnerungen werden wach! Das Einfaches gut sein kann, zeigt auch die italienische Küche: Ein aromatisches Ciabatta und ein gutes Olivenöl zum Dippen – mehr braucht es manchmal nicht für einen kulinarischen Höhenflug. Dazu ein frischer Salat oder ein paar Gemüsesticks und man hat schon eine einfache, aber leckere Brotzeit! Gutes Brot ist für jeden etwas anderes. Euer Bäcker des Vertrauens berät euch sicherlich gern, wenn es darum geht, die Geschmackseigenschaften seiner Brote mit euren Genussvorlieben zu verbinden. Unser Tipp: Probiert wenn möglich mal ein Brot mit langer Teigführung. Sie sorgt für ein gutes Aroma und eine bessere Bekömmlichkeit, wie wir weiter unten noch genauer erklären. Vielleicht habt Ihr aber auch Lust, Euer Brot selbst zu backen? Wie wäre es z.B. mit einem No-Kneat-Sauerteigbrot? In unserem Rezeptbereich findet Ihr viele weitere abwechslungsreiche und einfache Rezepte für Brot und Brötchen ganz nach eurem Geschmack.
Kreative Brot-Ideen für Schule, Arbeit oder Brotzeit
Mittlerweile hat in allen Bundesländern die Schule begonnen, am frühesten ging es für die Berliner Schulkinder am 2. August los, am 10. September war es dann auch in Baden-Württemberg soweit. Mit dem Ende der Ferienzeit stellt sich für viele fast täglich die Frage: Was packe ich meinem Kind für die Pause ein? Und natürlich auch: Was nehme ich mir zur Arbeit mit? Wie abwechslungsreich und gesund belegtes Brot sein kann, zeigen wir euch mit ein paar Tipps und leckeren Rezepten!
Das „Baukasten-Prinzip“ für belegte Brote: So gelingt abwechslungsreich und gesund
Schritt 1: Brot, Brötchen & Co.
Schon beim ersten Schritt kann viel Abwechslung eingebaut werden. Denn die Vielfalt ist mit 3200 im Brotregister gelisteten Sorten Brot und zusätzlicher Brötchenvielfalt enorm groß: Vom herzhaften Roggensauerteigbrot über ein mildes Mischbrot bis zum Körner- und Saatenbrot, vielleicht sogar mit Nüssen und geraspelten Möhren. Für die tägliche Ernährung ist es wichtig, die gesamte Lebensmittelvielfalt zu genießen und für Abwechslung zu sorgen und das fängt schon bei der Auswahl von Brot und Brötchen an. Probiert es mit Backwaren aus verschiedenen Getreide- (Weizen, Roggen, Dinkel) und Teigarten (Hefe, Sauerteig). Auch in Bezug auf die Mehltypen kann man Vielfalt genießen - von ‘hell’ (niedrige Typenzahl) bis ‘dunkel’ (höhere Typenzahl) und natürlich Vollkorn (ohne Typenzahl). Vollkorn ist ein gutes Stichwort: Vollkornbackwaren sind besonders ballaststoffreich. Ein hoher Ballaststoffanteil lässt den Blutzuckerspiegel langsamer ansteigen, macht länger satt, wirkt sich günstig auf die Herz-Kreislauf- und Darmgesundheit aus. Also greift regelmäßig zu Vollkornprodukten oder Schrotbroten! (Übrigens: Nur 75 Prozent der Frauen und 68 Prozent der Männer in Deutschland erreichen die empfohlene Verzehrsmenge an Ballaststoffen von 30 Gramm täglich.) Nicht zu vergessen: Auch internationale Backwaren haben in Punkto Abwechslung einiges zu bieten, wie Baguette, Pita-, Naan- oder Knäckebrot beweisen.
Schritt 2: Belag
Auch hier ist die Auswahl groß: Vom schlichten Klassiker Butter, über Frischkäse, Pesto oder auch Gemüseaufstrich. Hinzukommen Käse, Wurst oder geräucherte Tofuscheiben. Abwechslung kann auch Übriggebliebenes vom Vortag bieten, wie zum Beispiel Rührei, Frikadelle oder Gemüsebratling. Das schmeckt nicht nur lecker, sondern macht das belegte Brot oder Brötchen auch zu einem richtigen Sattmacher! Als Aufstriche können übrigens auch Salatsoßen oder Dipps vom Vortag verwendet werden.
Schritt 3: Obst und Gemüse
Apropos Sättigung: Um die Stulle oder Brotzeit zu einer sättigenden, vollwertigen Mahlzeit zu machen, empfehlen wir Euch Obst und Gemüse einzubauen. Zum Beispiel als Teil des Belags (Salat, Gurke, Kresse, Sprossen) oder zum Snacken als Gemüsesticks und Apfelschnitzer dazu. Auch hier gilt es, die Lebensmittelvielfalt zu genießen! Und so kann auch das belegte Brot dazu beitragen, auf die empfohlenen fünf Portionen Gemüse und Obst am Tag zu kommen.
Ideen aus unserem Rezeptbereich
Neben den allgemeinen Tipps haben wir auch noch ein paar konkrete Rezeptideen für Euch:
- Hagebutten-Frühstück mit Hüttenkäse und Apfel
- Rosinenbrötchen mit Heidelbeer-Quark und Haferflocken
- Sesambrötchen mit Curry-Rührei
- Bunte Brotspieße
- Gegrillter Roggentoast mit gebackener Rote Bete und Feta
Internationale Sandwich-Inspirationen
Für Abwechslung sorgt auch ein Blick in die internationale Küche:
Asiatisches Sandwich
Z.B. Bao-Buns mit Jackfrucht oder Pulled Pork und Kimchi oder mit Miso Aubergine, BBQ Pak Choi und Pilzen.
Mediterranes Sandwich
Z.B. knuspriges Ciabatta mit Pesto, Rucola, Tomaten- und Zucchinischeiben, Parmesanhobel oder etwas Mozzarella.
Levante-Sandwich
Vom Vortag ist Ofengemüse übrig geblieben? Prima! Auch Ofengemüse ist ein leckerer Belag für Brot und Brötchen. Und wer die Küche der Levante mag, nimmt sich am besten ein Pita-Brot, bestreicht es mit Hummus und füllt es mit Gemüse und Salat, dazu Falafel, Feta oder Grillkäse. Oder wie wäre es mit einem arabischem Fladenbrot mit Harissa-Hähnchen, Joghurt, Pickles und Kräutern?
Welches Brot ist gesund?
Nach den Tipps und Ideen wollen wir noch einmal das Thema Brot und Gesundheit aufgreifen. Denn vier von Zehn Deutschen sind laut einer Umfrage unsicher, welche Backwaren gesund sind. Grundsätzlich ist Getreide ein wertvolles Nahrungsmittel, nicht umsonst zählt Getreide weltweit zu den wichtigsten Nahrungsmitteln überhaupt. Grundsätzlich gilt: Es gibt keine ungesunden Lebensmittel, nur ungesunde Diäten (Lebensweisen).
Wichtige Nährstoffe im Getreide
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) sowie viele weitere internationale Ernährungsgesellschaften empfehlen aufgrund der wertvollen Inhaltsstoffe einen großen Anteil an Getreide bzw. Getreideprodukten in die tägliche Ernährung einzubauen. Die hierzulande üblichen Brotgetreide Weizen und Roggen enthalten vor allem hochwertige Kohlenhydrate in Form von Stärke sowie lösliche und unlösliche Ballaststoffe. Beide Getreide liefern gut 13 Gramm Ballaststoffe auf 100 Gramm. Selbst helle Typenmehle und die daraus hergestellten Backwaren enthalten entgegen der landläufigen Meinung mit drei bis vier Gramm Ballaststoffe pro 100 Gramm beträchtliche Mengen an den gesunden Sattmachern; oft sogar mehr als viele Obst- und Gemüsesorten. Daher gelten auch Weißmehlprodukte nach EU-Kriterien als Ballaststoffquellen. Dunkle Typenmehle liefern zwischen fünf bis acht Gramm, Vollkornprodukte von zehn bis über dreizehn Gramm, sie gelten somit als ballaststoffreich. Brotgetreide liefern aber auch hochwertiges pflanzliches Eiweiß und enthalten zudem kaum Fett (ca. 1,5 Gramm/100 g). Das enthaltene Fett besteht größtenteils aus wertvollen einfach- und mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Auch mit Mikronährstoffen und Spurenelementen kann Getreide überzeugen, allen voran die B-Vitamine, aber auch Calcium, Kalium und Phosphor sowie Eisen, Zink und Mangan. Weitere Infos zu den Inhaltsstoffen von Getreide und welche Rolle sie im Organismus spielen, könnt Ihr hier nachlesen!
Brot und Brötchen: Bekömmlicher und aromatischer durch die Teigführung!
Die wichtigste Ernährungsempfehlung lautet, die komplette Lebensmittelvielfalt zu genießen und so ist auch der Griff zu einem guten Baguette, Ciabatta oder Weißbrot durchaus mit einer gesunden Ernährung zu vereinen. Denn wie Ihr bereits wisst, enthalten auch hellere Mehle, also Mehle mit niedrigerer Typenzahl immer noch viele Nähr- und Ballaststoffe. Darüber hinaus kommt es auf die Zubereitung bzw. Teigführung an! Ob Weizen, Roggen oder Urgetreide: Vermutlich spielt die Getreideart bei der Bekömmlichkeit keine so große Rolle, wie bislang angenommen. Studien an der Universität Hohenheim konnten zeigen, dass Gebäcke – unabhängig von der Getreidesorte – mit einer langen Teigführung für ReizdarmpatientInnen bekömmlicher waren. Eine lange Teigführung macht Backwaren aber nicht nur bekömmlicher sondern auch aromatischer – ein guter Teig und ein gutes Brot brauchen eben Zeit!
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Anne und Henriette von Mein Mehl